Die Zumsteinspitze ist mit 4563 Metern der dritthöchste Gipfel der Schweiz. Sie befindet sich im Monte-Rosa-Massiv in den Walliser Alpen auf der Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Über den Gipfel verläuft die Grenze zwischen den Gemeinden Macugnaga im Piemont und Zermatt im Wallis. Die Zumsteinspitze erhebt sich weniger als ein Kilometer südöstlich der Dufourspitze und 500 Meter nordwestlich der Signalkuppe. Alle Anstiege auf die Zumsteinspitze führen über spaltenreiche Gletscher. Der Normalweg erfolgt von der italienischen Seite ab der Bergstation Punta Indren, welche mit den Seilbahnen von Alagna im Valsesia oder von Stafal im Gressoney Tal erreicht werden kann. Diese Route ist technisch einfach und wird im Frühling und Frühsommer bis zum Colle Gnifetti auch als Skitour unternommen. Das Rifugio Mantova sowie die etwas höher gelegene Capanna Gnifetti und die Capanna Margherita auf der Signalkuppe dienen als Stützpunkte auf dieser Route. Auf der Schweizer Seite steht die Monte-Rosa Hütte, welche von Zermatt aus erreicht wird. Der Aufstieg von dieser Seite ist etwas anspruchsvoller, weil die Route über den Grenzgletscher sehr verspalten ist. Eine sehr lohnende, aber anspruchsvolle kombinierte Tour ist die Überschreitung von der Zumsteinspitze zur Dufourspitze.
Wo befindet sich die Zumsteinspitze und wie sieht der Berg aus?
Die Zumsteinspitze (4563m) ist ein Grenzgipfel der Schweiz und Italiens. Sie ist Teil des Monte Rosa in den Walliser Alpen und liegt zwischen der Dufourspitze und der Signalkuppe, je getrennt durch den Grenzsattel (4452m) bzw. Colle Gnifetti (4455m).
Der Berg erhebt sich südöstlich von Zermatt und südwestlich von Macugnaga auf dem Grenzkamm zwischen Mattertal im Kanton Wallis und Valle Anzasca in der Region Piemont.
Die Zumsteinspitze besteht aus drei Wänden und drei Graten, wobei sie auf der Schweizer Seite im Schatten der höheren Dufourspitze im Norden erscheint. Auf der Südseite reicht der flache Grenzgletscher bis 100 Höhenmeter unter den Gipfel und die Westwand ist von Felsen durchsetzt und fällt über rund 300 Höhenmeter steil auf den Grenzgletscher. Ganz anders präsentiert sich die Ostwand nach Italien. Hier stürzt die Zumsteinspitze über die mehr als 2200 Meter hohe Eiswand zum Tal von Macugnaga. Die drei Grate sind kurz und bestehen vor allem aus Firn. Der Nordgrat führt zum Grenzsattel, der Südostgrat zum Colle Gnifetti und der Südwestgrat verliert sich nach knapp einem Kilometer im Grenzgletscher.
Welche sind die Nachbargipfel der Zumsteinspitze?
Im Nordwesten befindet sich die Dufourspitze (4634m) und die Dunantspitze (4631m), im Norden der Grenzgipfel (4617m) und das Nordend (4608m), im Südosten die Signalkuppe / Punta Gnifetti (4554m), im Süden die Parrotspitze (4434m), im Südwesten die Ludwigshöhe (4341m) und im Westen der Liskamm (4532m).
Wann und durch wen wurde die Zumsteinspitze zum ersten Mal bestiegen?
Die Zumsteinspitze ist der erste bestiegene Gipfel im Monte-Rosa-Massiv. Die erste nachgewiesene Besteigung gelang am 1.August 1820 einer Gruppe von Wissenschaftlern, Führern und Trägern aus Gressoney. Dies war zu einem Zeitpunkt, als das Monte-Rosa-Massiv noch gänzlich unbekannt war. Die Erstbesteigung erfolgte aus wissenschaftlichen Gründen. An der Erstbesteigung mitbeteiligt waren Joseph und Johann Niklaus Vincent, Joseph Zumstein, H. Molinatti, Marty, Castel, Joseph Beck und Moritz Zumstein.
Woher hat die Zumsteinspitze ihren Namen?
Ludwig Freiherr von Welden, der österreichische General und Topograf, benannte den Gipfel nach Joseph Zumstein (auch Delapierre genannt), dem im Sommer 1820 die Erstbegehung gelang und der sich um die physikalische Forschung verdient gemacht hatte. Beide Forscher arbeiteten zusammen und engagierten sich für die topografische Erschliessung des Monte Rosa-Massivs.
Welche ist die Normalroute auf die Zumsteinspitze und wie schwierig ist diese Hochtour?
Der Normalweg erfolgt von der italienischen Seite ab der Bergstation Punta Indren, welche mit den Seilbahnen von Alagna im Valsesia oder von Stafal im Gressoney Tal erreicht werden kann. Das Rifugio Mantova sowie die etwas höher gelegene Capanna Gnifetti dienen als Ausgangspunkte für die Besteigung der Zumsteinspitze. Die Route führt über den Lysgletscher und nördlich an der Ludwigshöhe vorbei auf den obersten Teil des Grenzgletschers und auf diesem zum Colle Gnifetti. Von dort aus führt der zuerst verfirnte, dann felsige Südostgrat (I) auf den Gipfel (L auf der SAC Hochtourenskala). Die Capanna Margherita auf der Signalkuppe bietet ebenfalls einen Stützpunkt vor oder nach der Besteigung.
Diese Route wird auch im Rahmen der sogenannten “Spaghetti Tour” (Tourenwoche, auf welcher 10 Viertausender im Monte Rosa bestiegen werden) begangen.
Wird die Zumsteinspitze auch als Skitour begangen?
Die Monte Rosa-Region ist beliebt für Skihochtouren und dank seiner Höhe herrschen in der Regel bis weit in den Frühsommer hinein gut Skitouren Verhältnisse. Auch die Zumsteinspitze wird als Skitour unternommen, wobei nördlich vom Colle Gnifetti ein Skidepot erfolgt und der Gipfel zu Fuss über den Südostgrat bestiegen wird.
Von Extremskifahrern wird auch die Ostwand (Marinelli Couloir) befahren, je nach Verhältnissen mit dem Start auf der Zumsteinspitze oder im Silbersattel. Die erste Befahrung gelang dem Genfer Sylvain Saudan am 7. Oktober 1969 (Start im Silbersattel).
Welche weiteren Routen führen auf die Zumsteinspitze?
Die Besteigung der Zumsteinspitze von der Schweizer Seite startet in der Monte Rosa Hütte (2883m), welche nach dem starken Rückgang des Gornergletschers seit 2019 über den “Panoramaweg” erreicht wird (T4 auf der SAC Wanderskala). Die Route von der Monte-Rosa-Hütte SAC führt am orographisch rechten Rand des stark verspaltenen Grenzgletschers zum Colle Gnifetti (WS auf der SAC Hochtourenskala) und von dort über den Normalweg zum Gipfel (Normalroute von der Schweizer Seite).
Der Nordgrat der Zumsteinspitze wird in der Regel im Abstieg begangen im Rahmen der landschaftlich einmaligen Überschreitung der Zumsteinspitze zur Dufourspitze mit Abstieg zur Monte-Rosa Hütte (ZS auf der SAC Hochtourenskala). Diese Route ist aufgrund der grosse Höhe und Exponiertheit (Wind) anspruchsvoll und führt vom Gipfel der Zumsteinspitze über einen schmalen Firngrat und eine Felsstufe hinunter in den Grenzsattel. Die Kletterei bietet guten Felsen und geht westlich am Grenzgipfel vorbei (2a) und danach über einige Türme (3a) via Dunantspitze zur Dufourspitze.
Die Monte Rosa Ostwand ist die längste und berühmteste Eiswand Europas. Die Route durchs Marinelli Couloir ist sehr lang, anspruchsvoll und objektiven Gefahren ausgesetzt. Die Tour muss sehr früh gestartet werden, so dass man bei den ersten Sonnenstrahlen den Kamm erreicht. Die Route startet bei der Capanna Damiano Marinelli CAI 3036m, welche man von der Bergstation Belvedere oberhalb Macugnaga erreicht (T4 auf der SAC Wanderskala). Der Ausstieg durch die Ostwand erfolgt entweder im Silbersattel, am Grenzgipfel, im Grenzsattel oder auf der Zumsteinspitze. Die Route wurde am 22./23 Juli 1872 erstbegangen durch eine «Europäische Seilschaft” bestehend aus den Engländern Richard und William Pendlebury, dem Rev. Charles Taylor und den Führern Ferdinandn Imseng (27 jähriger Jäger aus Saas, Schweiz), Gabriel Spechtenhauser (Österreich) und Giovanni Oberto (Italien).
Stufe 4
Technik Sommer: Ich habe bereits mehrere Hochtouren im Schwierigkeitsgrad WS (wenig schwierig) bis ZS (ziemlich schwierig) gemacht. Ich bewege mich sehr sicher auf den Steigeisen, schmale Firngrate und steile Blankeisstellen bereiten mir keine Probleme. Kletterstellen im Fels im 2. Schwierigkeitsgrad begehe ich sicher im Nachstieg, auch mit Steigeisen.
«Spaghetti-Tour» 10x4000
Nächster Termin: 23.06.25