Dufourspitze 4634m: Höchster Gipfel der Schweiz im Monte Rosa

Wo befindet sich die Dufourspitze und welche sind ihre Nachbargipfel?
Die Dufourspitze (4634m) liegt im Monte Rosa, dem höchsten Gebirgsmassiv der Schweiz. Sie erhebt sich zwischen den Talorten Zermatt im Mattertal und Macugnaga im italienischen Valle Anzasca. Die Bergspitze liegt rund 160m von der italienischen Staatsgrenze entfernt auf Schweizer Gebiet.
Das gesamte Bergmassiv wird üblicherweise als italienisch-schweizerischer Grenzberg angesehen, sodass die Rolle des höchsten Berges, der ganz auf Schweizer Gebiet liegt, dem Dom zukommt.
Von Nordwesten ragt die Dufourspitze als Felskamm zwischen Grenzgletscher und Monte Rosagletscher heraus. Auf dem Felskamm besitzen neben dem Hauptgipfel zwei weitere Gratzacken einen eigenen Namen. Direkt östlich der Dufourspitze die Dunantspitze 4631m (bis 2014: Ostspitze) und auf dem Grenzkamm der Grenzgipfel 4619m. Diese ist die höchste Erhebung im Monte Rosa auf italienischem Boden. Nach Osten fällt die riesige, 2500 Meter hohe Ostwand auf den Belvederegletscher oberhalb von Macugnaga ab.
Die Nachbar-Gipfel der Dufourspitze sind im Norden das Nordend (4608m) und im Süden die Zumsteinspitze (4563m) sowie die Signalkuppe (4554m), wo sich die Capanna Margherita befindet, die höchstgelegene Hütte der Alpen.

Wann wurde die Dufourspitze zum ersten Mal bestiegen und woher hat die Dufourspitze ihren Namen?
Als die Dufourspitze 1855 erstbestiegen wurde, hieß sie noch Gornerhorn. Die englische Seilschaft um Charles Hudson wurde von den Bergführern Johann und Matthäus Zumtaugwald aus Zermatt sowie Ulrich Lauener aus Lauterbrunnen auf den Gipfel geführt. Charles Hudson stürzte zehn Jahre später bei der Erstbesteigung des Matterhorns während des Abstiegs zu Tode.
Im Jahre 1863 wurde der Name des höchsten Gipfels der Schweiz durch den Bundesrat zu Ehren des Schweizer Generals und Kartografen Guillaume-Henri Dufour (1787–1875) von “Gornerhorn” nach “Dufourspitze” umbenannt. Dufour war Herausgeber des ersten exakten Landkartenwerkes der Schweiz, der nach ihm benannten Dufourkarte. Zudem war er bei der Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz mitbeteiligt.
Die 2500 Meter hohe Ostwand wurde 1872 erstbegangen. Die Alpinisten waren drei Engländer (Richard und William Pendlebury und Charles Taylor) zusammen mit den drei Bergführern Ferdinand Imseng, (Schweiz), Gabriel Spechtenhauser (Österreich) und Giovanni Oberto (Italien).
Dem Schweizer Extremskifahrer Sylvain Saudan gelang 1969 die erste Skiabfahrt durch diese Wand (Marinelli Couloir).

Welche ist die Normalroute auf die Dufourspitze und wie schwierig ist die Besteigung?
Die beliebte Normalroute auf die Dufourspitze ist eine lange Hochtour mit grossem Höhenunterschied (1750 m). Von der Monte Rosa Hütte
steigt man über «Obere Plattje» auf den Monte Rosagletscher und folgt diesem in SE-Richtung bis in die Satteltole und in den Sattel. Hier beginnt der Westgrat (zuerst Firn, dann leichte Kletterei), der auf den Gipfel führt (ZS-, 3a). Dies ist auch die Skiroute, wobei beim Sattel ein Skidepot erfolgt.

Welche weiteren Routen führen auf den Gipfel der Dufourspitze?
Eine etwas schwierigere Alternative zur Normalroute bietet die Südrippe (Cresta Rey), welche über rund 400 Höhenmeter in solidem Fels vom Grenzgletscher direkt auf den Gipfel führt (ZS+, 3a).
Eine landschaftlich extrem beeindruckende, aber anspruchsvolle Route ist die Überschreitung der Dufourspitze von der Capanna Margherita über den Grenzkamm mit Abstieg über die Normalroute zur Monte Rosa Hütte. Die Route verläuft vom Colle Gnifetti via Zumsteinspitze, Grenzsattel und Grenzgipfel zum Hauptgipfel (ZS, 3a).