Der Piz Terri ist ein 3149 Meter hoher pyramidenförmiger Berg in den Adula Alpen auf der Grenze der Kantone Graubünden und Tessin in der Schweiz. Der Gipfel befindet sich zwischen den Talorten Vrin im Val Lumnezia im Nordosten und Campo Blenio im Valle di Blenio im Südwesten. Der Name des Piz Terri lässt sich vermutlich von trockenen («dirren») Alpwiesen im Val Lumnezia herleiten. Der Piz Terri ist aufgrund der Lage unmittelbar an der Greina Ebene und der guten Erschliessung von der Camona da Terri CAS, Capanna Motterascio CAS und Capanna Scaletta ein recht häufig bestiegener Berg. Im Sommer kann der Gipfel als anspruchsvolle alpine Wanderung erstiegen werden. Im Spätwinter und Frühling handelt es sich um eine rassige, steile Skitour.
Wo befindet sich der Piz Terri?
Der Piz Terri (3149m) befindet sich in den Adula Alpen, dem östlichen Teil der Lepontinischen Alpen in der Schweiz. Der Gipfel liegt auf der Grenze der Kantone Tessin und Graubünden 3 km südöstlich der Greina Ebene, knapp 8 km südwestlich von Vrin im Val Lumnezia und 9 km nordöstlich von Campo Blenio im Valle di Blenio. Nach Norden zieht das Val Sumvitg ins Vorderrheintal hinunter. Im Westen befindet sich das Valser Tal mit dem Talort Vals und dem Zervreilasee. Im Südwesten liegt der Lago di Luzzone mit dem Luzzone-Staudamm, an welchem die höchste künstliche Kletterroute der Welt hochführt.
Welche Berghütten erschliessen den Piz Terri?
Der Piz Terri ist mit 3 Berghütten sehr gut erschlossen: Die Capanna Motterascio CAS (2172m) liegt hoch über dem Lago di Luzzone im Südwesten des Berges. Die Terrihütte SAC (2170m) befindet sich im Nordwesten zuoberst im Val Sumvitg. Die Capanna Scaletta SAT (2205m) ist westlich des Berges auf der Westseite der Greina Ebene im Val Camadra.
Wie sieht der Berg aus?
Der Piz Terri bildet eine prachtvolle Felspyramide, dessen vier Flanken hauptsächlich aus schwarzem Bündner Schiefer bestehen. Das Gipfelkreuz mit Buch steht nicht ganz auf dem höchsten Punkt. Dieser (sog. “Mohrenkopf”) wird selten bestiegen, weil er nur über eine ausgesetzte Scharte (Sella Spescha genannt, ohne Namen auf der Landkarte) erreicht werden kann. Der Nordgrat bildet bei Punkt 3045m eine markante Schulter, von welcher der kurze Nordwestgrat zur Fuorcla Blengias (2718m), der lange Nordostgrat nach “Vanescha” und die steile Felswand zur Alp Blengias abfallen. Nordwestlich vom Gipfel sind die Überreste des kleinen Glatscher dil Terri kaum mehr sichtbar. Darunter befindet sich der schöne Bergsee “Laghet la Greina” (2585m). Der Südgrat leitet zur Fuorcla dil Terri (2884m). Die Ostwand erhebt sich steil über dem Talkessel von “Alpettas”. Der relativ breite Westgrat ermöglicht den leichtesten Zugang auf den Gipfel.
Welche sind die Nachbargipfel des Piz Terri?
Die nächsten Nachbarn des Piz Terri sind im Südosten der Piz Scharboda (3121m). Weiter im Süden erhebt sich der höchste Gipfel der Region das Rheinwaldhorn (3405m). Im Osten befindet sich das Frunthorn (3030m), im Norden der Piz Canal (2845m), im Westen der Pizzo Corói (2784m) und im Nordwesten der Piz Greina (3123m), der Piz Vial (3167m) und der Piz Medel.
Wann und durch wen wurde der Piz Terri zum ersten Mal bestiegen?
Der Piz Terri wurde 1801 oder 1802 vom Benediktiner Pater Placidus a Spescha vom Kloster Disentis erstmals über den Westgrat bestiegen.
Woher hat der Piz Terri seinen Namen?
Die Herkunft des Wortes Terri ist unsicher. Vermutlich stammt es vom Wort «dirren», was im Walser Dialekt “dürren” bedeutet. Der Bergriff könnte sich auf dürre Alpweiden im Val Lumnezia beziehen.
Welche ist die Normalroute auf den Piz Terri und wie schwierig ist diese alpine Wanderung?
Die Normalroute auf den Piz Terri führt von Punkt 2898m über den feinschuttigen Westgrat zum Gipfel (T4+ auf der SAC Wanderskala). Die Schlüsselstelle ist ein kurzer Kamin (mit Kette abgesichert), der auf den Westgrat leitet.
Dieser Kamin kann sowohl von der Terrihütte über das Val Canal und den Laghet la Greina als auch von der Capanna Motterascio auf Wegspuren durch die Valle di Güida erreicht werden.
Der Piz Terri wird oft als 5-Tagestour unternommen, indem die Greina Ebene überquert wird und zusätzlich Rheinwaldhorn und Piz Medel bestiegen werden.
Welche weiteren Routen führen auf den Piz Terri?
Gemäss dem SAC Routenarchiv wurden früher verschiedene Routen begangen wie zum Beispiel der Südgrat und der Nordwestgrat. Aufgrund des brüchigen Gesteins und der zunehmenden Steinschlag- und Felssturzgefahr wegen dem auftauenden Permafrost werden diese Route heutzutage kaum mehr begangen.
Die Nordwestwand kann nur noch bei gut eingeschneiten Verhältnissen begangen werden.
Wird der Piz Terri auch als Skitour begangen?
Der Piz Terri ist kein ausgesprochener Skigipfel. Trotzdem ist eine Besteigung für gute Skialpinisten lohnend, wobei ein grösserer Abschnitt in Gipfelnähe zu Fuss begangen werden muss und Steigeisen erforderlich sein können.
Die Normalroute von der Terrihütte folgt der Sommerroute durchs Val Canal, wobei auf ca. 2850m das Skidepot erfolgt (ZS+ auf der SAC Skitourenskala). Startet man in der Capanna Scaletta muss vorher noch die Greina Ebene überquert werden.
Die Gipfelflanke (NW) wurde bei idealen Bedingungen auch schon befahren (Einfahrt bis 50º, 35–45º auf 300 Hm, SS auf der SAC Skitourenskala).
Bei guten Sicht- und Schneeverhältnissen bietet die Abfahrt zur Capanna Motterascio eine lohnende steile Abfahrt (30–35° auf 250 Hm, ZS auf der SAC Skitourenskala).
Für die Abfahrt nach Vrin gibt es zwei Varianten, welche beide nur bei sicheren Verhältnissen befahren werden können: Die eine führt über Vanescha (ZS auf der SAC Skitourenskala), die andere über Diesrut (ZS+ auf der SAC Skitourenskala).
Kann der Piz Terri auch mit Schneeschuhen bestiegen werden?
Grundsätzlich ist die Normalrouten auch mit Schneeschuhen machbar, wobei steile Passagen sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg mit Schneeschuhen mühsam und gefährlich sein können. Steigeisen können bei Hartschnee notwendig sein. Die langen Abstiege und die tageszeitliche Erwärmung müssen bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden.
Stufe 3
Technik Sommer: Ich habe bereits mehrere Hochtouren im Schwierigkeitsgrad WS (wenig schwierig) gemacht und der Umgang mit Pickel, Steigeisen und Seil ist mir vertraut. Kletterstellen im Fels im 2. Schwierigkeitsgrad begehe ich sicher im Nachstieg.
Hochtour Gipfel über der Greina
Nächster Termin: 16.06.25