Der Berg Castor (italienisch Punta Castore) erhebt sich oberhalb von Zermatt im Mattertal östlich vom Matterhorn und westlich vom Monte Rosa. Wie der Name «Castor» es verrät, hat er noch einen Zwillingsbruder, den kleineren «Pollux». Ausser seiner felsigen Südwand ist der Castor ringsherum vergletschert und über den Gipfel verläuft die Grenze zwischen dem Schweizer Kanton Wallis und der italienischen, autonomen Region Aostatal. Der Normalweg aus der Schweiz erfolgt vom Klein Matterhorn über den Grande Ghiacciaio di Verra, die steile Westflanke und zuletzt über den schmalen Nordgrat. Von Italien her startet man im Rifugio Quintino Sella und steigt über das Felikjoch und den langen und schmalen Südostgrat zum Gipfel. Von beiden Seiten handelt es sich bei guten Verhältnissen um wenig schwierige, reine Firn-/Eistouren.
Wo befindet sich der Castor, welches sind seine Nachbarn und wie sieht der Castor aus?
Der Berg Castor (4223m) ist eine Firnpyramide südlich von Zermatt und westlich des Monte Rosa in den Walliser Alpen. Der Gipfel befindet sich auf der Landesgrenze zwischen der Schweiz und Italien. Zusammen mit seinem nordwestlich gelegenen kleineren Nachbarn, dem “Pollux” (4089m), bildet er das Bergmassiv der Zwillinge, das zwischen dem Zermatter Breithorn und dem Liskamm liegt. Die Zwillinge Castor und Pollux werden durch das Zwillingsjoch (italienisch Passo di Verra, 3846m) getrennt.
Der Castor wird von drei Gletschern umgeben, im Norden und Osten vom Zwillingsgletscher, im Westen vom Glacier de Véraz und im Süden vom Felikgletscher. Von P. 3992m im Südwesten des Gipfels fällt ein mächtiges Felsbollwerk nach Süden ab.
Wann wurde der Castor zum ersten Mal bestiegen und woher hat der Castor seinen Namen?
Die Erstbesteigung erfolgte 1861 durch F.W. Jacomb und William Mathews mit dem französischen Bergführer Michel Croz. Letzterer starb 1865 im Abstieg nach der Erstbesteigung des Matterhorns.
Die Benennung der Zwillinge (von Norden aus ähnlich aussehenden, pyramidenförmige Berge) als Castor und Pollux erfolgte in Anlehnung an die beiden Dioskuren (Söhne des Zeus) aus der griechischen Mythologie.
Welche ist die Normalroute auf den Castor und wie schwierig ist die Besteigung?
Es gibt zwei Normalwege je nachdem, ob man in der Schweiz oder in Italien startet.
Von Italien her beginnt die Hochtour beim Rifugio Quintino Sella CAI (3585m). Dieses Rifugio erreicht man vom Colle Bettaforca, auf welchen von Stafal zuhinterst im Gressoney-Tal Seilbahnen hochführen. Von der Hütte steigt man über den Felikgletscher auf das Felikjoch und weiter über den langen und zum Teil ausgesetzten Südostgrat zum Gipfel.
Von der Schweiz aus benutzt man in der Regel die Seilbahn zum Klein Matterhorn. Besteigt man am ersten Tag noch das Breithorn oder den Pollux, übernachtet man vor der Besteigung des Castors im Rifugio Guide d’Ayas. Der Aufstieg führt über den Ghiacciaio di Verra, am Zwillingsjoch vorbei zur steilen Westflanke, wo man zuletzt über den Bergschrund und einen Steilhang den ausgesetzten, schmalen Nordgrat erreicht, der zum Gipfel leitet.
Von beiden Seiten handelt es sich bei guten Verhältnissen um wenig schwierige, reine Firn-/Eistouren, die sowohl im Auf- als auch im Abstieg begangen werden.
Im Rahmen der berühmten “Spaghetti-Tour”, auf welcher 10 4000er zwischen Breithorn und Zumsteinspitze bestiegen werden, wird der Castor überschritten vom Rifugio Guide d’Ayas zum Rifugio Quintino Sella mit Aufstieg über die Schweizer und Abstieg über die italienische Normalroute.
Wird der Castor auch als Skitour bestiegen?
Die Normalroute vom Klein Matterhorn aus wird auch als Skitour unternommen, wobei in der Regel am Fusse der Westflanke ein Skidepot erfolgt. Nach der Gipfelbesteigung besteht die Möglichkeit, via Schwarztor, Schwärzegletscher und Gornergletscher zur Monte Rosa Hütte zu gelangen. Früher war es üblich vom Felikjoch direkt in die Monte Rosa Hütte runterzufahren, doch der Zustand des Zwillingsgletschers erlaubt dies nicht mehr.
Gibt es weitere Routen auf den Castor?
Oberhalb vom Rifugio Mezzalama CAI existieren verschieden grosse Routen im Felsbollwerk, das im P. 3992 kulminiert. Diese werden aber heute kaum mehr gemacht. Das gleiche Schicksal gilt für die Routen von Norden mit dem Ausgangspunkt Monte Rosa Hütte, welche sich wegen des schlechten Zustandes des Zwillingsgletschers nicht mehr wirklich aufdrängen.
Stufe 4
Technik Sommer: Ich habe bereits mehrere Hochtouren im Schwierigkeitsgrad WS (wenig schwierig) bis ZS (ziemlich schwierig) gemacht. Ich bewege mich sehr sicher auf den Steigeisen, schmale Firngrate und steile Blankeisstellen bereiten mir keine Probleme. Kletterstellen im Fels im 2. Schwierigkeitsgrad begehe ich sicher im Nachstieg, auch mit Steigeisen.
Hochtour Castor 4223m – Pollux 4089m
Nächster Termin: 21.06.25
«Spaghetti-Tour» 10x4000
Nächster Termin: 23.06.25