Vorgesehener Tourenablauf
1. Tag
Treffpunkt in Luzern. Mit einer Schifffahrt über den Vierwaldstättersee beginnen wir unsere Reise, die uns in südliche Gefilde führen wird. Es geht kaum eleganter, der Hektik des Alltags zu entkommen. Die einmalige Bergkulisse stimmt uns perfekt auf die kommenden Tage ein und lässt unsere Spannung steigen, die Freude auf das bevorstehende Abenteuer wächst. In Flüelen wechseln wir vom Schiff zur Luftseilbahn und schweben zu den Eggbergen hinauf. Hoch über dem Schächental beginnt unsere Wanderung. Wir geniessen die bizarren Felsformationen und den Weitblick bis zum Clariden 3267m und Schärhorn 3296m. In Biel (1626m) oder Ratzi (1513m) besteigen wir die Seilbahn und erreichen so komfortabel Brügg bei Bürglen oder Spirigen. Mit dem Postauto fahren wir in der Folge auf den Klausenpass, wo wir im 2021 neu eröffneten Hotel Klausenpass übernachten. Hier nehmen wir unser technisches Material entgegen, die Steigeisen, den Pickel und den Anseilgurt. „Es herrlichs Lääbä“!
Aufstieg 650Hm, Abstieg 600Hm, Gehzeit ohne Pausen ca. 3 Std.
2. Tag
Heute brechen wir auf zu einem grandiosen Gletschertrekking auf dem Hüfigletscher. Wir beginnen den Tag früh und wandern auf einem guten Bergwanderweg in die Höhe. Bald nähern wir uns dem Fuss des Gletschers, dem legendären „Iswändli“. Hier schnallen wir die Steigeisen und den Hüftgurt an. Auf der bequemen und gut zu meisternden Rampe gewöhnen wir uns im Nu daran, auf Firn und am Seil zu gehen. Nach knapp einer Stunde Aufstieg erreichen wir das Chammlijoch (3004m). Welch Anblick! Es weitet sich der Blick auf ein grosses Gletscherfeld, den Hüfifirn. Alle sind wir fasziniert, bleiben aber konzentriert, denn noch wartet der Weg durchs Labyrinth des Hüfifirns. Unser Bergführer leitet sicher durch diese Spaltenwelt und über Eisfelder weiter zur Planurahütte (2947m). Bevor es hoch zur Hütte geht, entzückt uns ein Naturspektakel besonderer Art. Vor uns steht Europas grösster Windkolk (Windloch): Wind, Sonne, Schnee, Eis und Zeit haben diesen Megakrater geformt. In der gemütlichen und restaurierten Planurahütte kehren wir ein und nächtigen dort.
Aufstieg 1140Hm, Abstieg 140Hm, Gehzeit ohne Pausen ca. 5.5 Std.
3. Tag
Wir verlassen die gemütliche Hochgebirgsunterkunft und steigen mit den Steigeisen über den Sandfirn zum Sandpass ab. Nun benötigen wir die hochalpine Ausrüstung nicht mehr. Dafür wartet mit der Traversierung ein optisches Bijou auf uns: Vor uns erhebt sich mächtig das Tödimassiv. Der Tödi 3612m, auf Romanisch Piz Russein, ist das höchste Bergmassiv des Glarnerlandes. Atemberaubend sind seine steilen Flanken, vor allem jene gegen Süden hin. Wir geniessen das Lichtspektakel und steigen ins Val Russein ab, ein wildromatisches Seitental der Surselva- zusammen mit der Flusslandschaft eine wahre Perle der Natur. Wir steigen über abwechslungsreiches Gelände zu den lieblichen Alpweiden hinunter. Bald tauchen die ersten Alphütten auf, und wir wandern weiter bis zum Treffpunkt. Dort holt uns ein Alpentaxi ab und bringt uns über Disentis zum Hotel Vallatscha in Curaglia. In dieser komfortablen Unterkunft können Sie sich nach diesem Wandertag herrlich entspannen. Hier geniessen wir das Ambiente und lassen uns kulinarisch verwöhnen. Angenehm auch, dass wir hier die Gletscherausrüstung gegen unsere Tasche mit der Hotelbekleidung und Ersatzwäsche eintauschen können. Dank dieser ausgeklügelten Logistik geniessen wir nun das Privileg, mit leichtem Rucksack weiterwandern zu können.
Aufstieg 120Hm, Abstieg 1670Hm, Gehzeit ohne Pausen ca. 5.5 Std.
4. Tag
Wir verlassen das Hotel und mit ihm seinen Komfort und steigen durch das Val Plattas hoch zur Medelserhütte (2524m). Heute können wir den Treck gelassen angehen, denn die Etappe ist überschaubar. Wir geniessen die unterschiedlichen Terrassen und folgen dem am Ende leicht stotzigen Weg gemächlich hoch zur Hütte. Einem Adlerhorst gleich thront diese Unterkunft auf der Fuorcla da Lavaz, im hintersten Winkel des Val Plattas. Steil ragen die Felsen neben der Hütte auf, lassen aber den Blick nach Osten und Westen frei fast ins Unendliche schweifen. Die Hütte ist nach dem bekannten Medelsermassiv und dem Piz Medel 3210m benannt. Wir haben genügend Zeit, uns mit dem bekannten Kuchenbüffet verwöhnen zu lassen. Wow, welch Vielfalt! Und alles frisch und von Hand zubereitet! Mit einem feinen „Znacht“ lassen wir uns in der gemütlichen Hütte verwöhnen.
Aufstieg 1190Hm, Gehzeit ohne Pausen ca. 4 Std.
5. Tag
Heute steht uns wieder eine etwas längere Etappe bevor. Wir steigen ins Val Lavaz ab und folgen den Wegspuren in Richtung Furcla Sura da Lavaz. Zahlreiche kleine Seen verleihen der Landschaft einen besonderen Reiz, ein Restgletscher zum Abschluss sorgt für einen Hauch Abenteuer. Vom höchsten Punkt steigen wir gegen Süden ab. Zuerst über blockiges Gelände und danach weiter auf einem Wanderweg. Plötzlich taucht vor uns die legendäre Greinaebene auf - welch Anblick! Ihre Vielfalt an Pflanzen ist aussergewöhnlich. Aus diesem Grund wurde die Greinaebene 1996 als Schutzzone ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von Nationaler Bedeutung aufgenommen. Auf der Ebene angekommen, beeindruckt uns ein phantastischer Natursteinbogen, der Arco. Wir wandern zum Greinapass weiter und durchqueren anschliessend ein geologisch eindrucksvolles Gebiet mit unzähligen aus dem Boden ragenden weissen Felstürmen, ähnlich einem Canyon. Allmählich weitet sich der Blick auf die stille und unberührte Weite der Greinaebene. Ein erhabenes Gefühl - allseits nur Natur. Weit und breit nichts, was an das Werk von Menschen erinnern würde. Alsbald verlassen wir die Ebene und erreichen nach kurzer Zeit das Rifugio Motterascio. In der neuen und bequem eingerichteten Hütte fühlen wir uns sofort wohl.
Aufstieg 650Hm, Abstieg 1000Hm, Gehzeit ohne Pausen ca. 5.5 Std.
6. Tag
Heute folgt das Finale: Wir verlassen die Hütte und steigen zum Lago di Luzzone ab. Hinter uns liegt die mächtige Gestalt des Piz Terri, vor uns warten die tief eingeschnittenen Täler der Tessiner Alpen. Etwas vor der Staumauer holt uns ein Taxibus ab und wir fahren durch das Bleniotal nach Bellinzona und geniessen die südliche Landschaft. Hier nehmen wir unseren Taschen entgegen und bereiten uns auf die abschliessende Radtour nach Locarno vor. Noch ein Cappuccino und schon radeln wir auf schönen Wegen und Nebenstrasse gegen Locarno. Ein fulminantes Finale! Nach fünf Tagen Wandern schweben wir mit den Fahrrädern über die Magadinoebene, entstanden aus Sedimenten, die der Fluss Ticino ablagerte. Alsbald schwenken wir auf den Radweg entlang dem Lago di Maggiore. Welch Kontrast! Gestern noch hoch oben zwischen Felsen, jetzt locken bereits Palmen. Entlang der Seepromenade haben wir die Gelegenheit, uns im Lago Maggiore abzukühlen. In Locarno angekommen, sprudelt in uns pure Freude.
Aufstieg 200Hm, Abstieg 800Hm, Gehzeit ohne Pausen ca. 2 Std. Fahrradzeit ca. 2 Std.
Anforderungen
Wir wandern auf markierten Bergwanderwegen, hochalpinen Routen und einfachen Gletschern. Sie verfügen über Bergwandererfahrung und Trittsicherheit. Steigeisenerfahrung ist nicht notwendig. Sie erhalten eine kurze Schulung. Die Wanderzeit pro Tag beträgt 3 - 5.5 Stunden ohne Pausen mit Aufstiegen bis 1200 Höhenmetern pro Tag.
Hinweis zur Unterkunft
Bei der Tour 75201 übernachten wir im Hotel Medelina in Curaglia anstatt im Hotel Vallatscha.
Treffpunkt
Unser Bergführer erwartet Sie um 08:40 Uhr in Luzern, Bahnhof vor dem Kiosk unter der grossen Anzeigetafel. Das Kursschiff fährt um 09.12 Uhr und kommt um 11.55 Uhr in Flüelen an.Gäste, die über Bern anreisen und erst um 09.00 Uhr in Luzern eintreffen, bitten wir uns zu kontaktieren. Sie werden die Gruppe direkt beim Schiff treffen. Die Wegbeschreibung senden wir Ihnen individuell zu. Fahrplanwechsel vorbehalten.
Bahnbillet
Von Ihrem Wohnort nach Flüelen (ab Luzern mit dem Schiff) und ab Locarno wieder zurück.
Gepäcktransport
Für Ihren maximalen Komfort organisieren wir einen Transport für Ihr Zusatzgepäck während des Trekkings. Sie geben dieses am 1.Tag ab. Am 3.Abend im Hotel Vallatscha in Curaglia steht ihnen dieses zur Verfügung, und am 6.Tag nehmen Sie ihr Gepäck in Bellinzona am Bahnhof wieder in Empfang. Dort können Sie eventuell die Schuhe zum Radfahren wechseln. Das Gepäck wird mit einem Taxi nach Locarno transportiert.
Fahrräder
Wir verwenden die Mietfahrräder, die am Bahnhof Bellinzona verfügbar sind.
Packtipp
An den Tagen 1-3 und 4-6 tragen Sie ihr persönliches Gepäck selber mit. Neben der üblichen Ausrüstung für Tageswanderungen im Gebirge benötigen Sie nur noch die Ersatzunterwäsche und einen kleinen Toilettenbeutel. Ihr Zusatzgepäck verpacken Sie für den Transport in eine Tasche. Wir bitten Sie, keinen Koffer zu verwenden.
Reiseliteratur-Tipp
Für schöne Wanderungen rund um den Zielort Locarno und im Tessin empfehlen wir den Rother Wanderführer »Tessin«.
Durchführung
Wir informieren Sie wie folgt über die Durchführung: bei Wochenendtouren 1 Tag vor Tourenbeginn (ab 11 Uhr) und bei Mehrtagestouren 2 Tage vor Tourenbeginn (ab 17 Uhr). Wir senden Ihnen zum genannten Zeitpunkt einen Direktlink an Ihre Mailadresse. Für registrierte Benutzer sind die Last Infos zudem im Memberbereich unter 'Bevorstehende Touren' verfügbar.