Gletschertrekking Rund um den Ortler

Vorgesehener Tourenablauf

1. Tag

Sulden ist so etwas wie eine Kleinausgabe von Zermatt. Heute ein schmuckes Bergdorf am Fusse des Ortlers und der Königsspitze, damals gefühlt so etwas wie das Ende der Welt. Man sagte, dass hier die Kinder mit den Bären aus einer Schüssel gegessen haben und im 19.Jahrhundert bedrohte ein Vorstoss des Suldenferners die Gampenhöfe am Rande des Dorfes. Mit dem Langenstein Sessellift fahren wir die ersten Höhenmeter hinauf und wandern gemütlich über den Morosini Weg zur schön gelegenen Hintergrathütte (2661m).

Aufstieg 400 Hm, Gehzeit ohne Pausen ca. 1.5 Std.

2. Tag

Frühmorgens gehen wir über den Gletscherweg zum Suldenferner, wo wir unsere Gletscherausrüstung anziehen. An den mächtigen Seitenmoränen dieses Ferners können wir seine einstige Grösse erkennen. Mit der Suldenspitze 3376m erklimmen wir bereits unseren ersten Dreitausender, vor unseren Augen eröffnet sich das weite Plateau des Zufallferners mit dem Gipfel des Cevedale 3764m. Nach einer verdienten Gipfelrast wandern wir über den Langferner zur Zufallhütte 2265m hinunter. Hier geniessen Sie entweder die hütteneigene Sauna oder doch lieber einen Cappuccino auf der Sonnenterrasse.

Aufstieg 900 Hm, Abstieg 1300 Hm, Gehzeit ohne Pausen ca. 6.5 Std.

3. Tag

Haben Sie gut gegessen und geschlafen? Hüttenwirt Ulrich Müller und sein Team sind jedenfalls weitum bekannt für ihre exzellente Bewirtung. Wir ziehen trotzdem weiter: je nach Verhältnissen wandern wir über den Fürkele Ferner hinauf zur Fürkelescharte oder auch auf die 3757m hohen Zufallspitzen. Vor uns öffnen sich nun die Berge der Südlichen Ortlergruppe, der Brenta, Presanella und Adamello, unten führt das Val di Sole hinauf zum Passo Tonale. Das Rifugio Larcher al Cevedale 2608m befindet sich bereits in der Provinz Trentino. Wir bewegen uns weiterhin im Stilfser Joch Nationalpark, einem der grössen Naturschutzgebiete in den Alpen. Dieser grenzt im Norden auch an den Engadiner Nationalpark.

Aufstieg 800 Hm, Abstieg 400 Hm, Gehzeit ohne Pausen ca. 4,5 Std.

4. Tag

Haben Sie schon vom Palon del la Mare 3703m gehört? Klingt zwar sehr italienisch, aber nicht nach Berg. Auf seinem Gipfel möchten wir heute stehen, und wir erreichen ihn über die «Vedretta de la Mare». Am Abend geniessen wir ein gutes Glas Teroldego auf dem Rifugio Mantova al Vioz, mit seinen 3535 Metern Höhe immerhin das zweithöchste Schutzhaus in den Ostalpen. Es liegt südseitig auf dem Gipfelgrat unter dem Monte Vioz und eröffnet auch heute einen wunderschönen Blick in die Adamellogruppe. Aus dieser Gegend stammen übrigens sämtliche Braunbären, die seit einigen Jahren von hier aus die Alpen erkunden. 

Aufstieg 1100 Hm, Abstieg 200 Hm, Gehzeit ohne Pausen ca. 6 Std.

5. Tag

Haben Sie den Sonnenaufgang genossen? Im Licht der frühen Sonne werden wir heute die «Ghiacciai dei Forni» überqueren und zum Rifugio Branca 2487 m absteigen. In der Zeit des Ersten Weltkrieges war dieser Gletscher oft Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen den Kaiserschützen und den italienischen Alpini Soldaten. Durch die Gletscherschmelze kommen immer wieder Relikte aus der damaligen Zeit heraus. Nach einer kurzen Rast bei der Brancahütte wandern wir weiter zur Pizzinihütte 2700m. Hier, am Fusse der Königsspitze 3851m, werden wir heute übernachten. Was wird uns Claudio wohl zum Abendessen servieren: Knödel, Spaghetti oder Pizzoccheri?

Aufstieg 400 Hm, Abstieg 1300 Hm, Gehzeit ohne Pausen ca.5 Std.

6. Tag

Nachdem wir in den letzten Tagen viel gewandert sind, gönnen wir uns heute eine kleine Abwechslung. Über den Passo Zebru` gelangen wir zur Baita del Pastore im gleichnamigen Valle Zebru`. Die 15 km hinaus nach Bormio fahren wir mit dem Rad, übernachten in einem Hotel und geniessen die städtische Therme. Wussten Sie, dass die Schwefelbäder von Bormio bereits bei den römischen Schriftstellern Plinius und Cassiodor erwähnt wurden? Im 17. Jahrhundert waren die Frühlingsbadefahrten nach Bormio auch in der Schweiz sehr beliebt. Das sollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen.

Aufstieg 300 Hm, Abstieg 850 Hm, Gehzeit ohne Pausen ca. 2,5 Std.

7. Tag

Mit dem Taxishuttle geht es heute über das Stilfser Joch nach Trafoi zum Kirchlein Hl. Drei Brunnen auf 1605m. Hier beginnt unser letzter Aufstieg zur Payerhütte 3029m. Der Weg führt zuerst steil hinauf auf die Berglhütte 2188m, vorbei am Tabarettakamm und dann hoch hinaus zur Hütte. Julius Payer war ein k.u.k.Offizier und Kartograf, der Mitte des 19. Jahrhunderts die Ortlergruppe kartierte und auch 1865 bei der ersten Besteigung über den heutigen Normalweg von Sulden dabei war. Nach einer Mittagsrast auf der Hütte steigen wir am Nachmittag nach Sulden ab und reisen ab Mals nach Hause.

Aufstieg 1400 Hm, Abstieg 700 Hm, Gehzeit ohne Pausen ca. 6 Std.

Unterkunft

Wir übernachten in Bormio eine Nacht im Hotel mit Doppelzimmer und fünf Nächte in Hütten und komfortablen Berggasthäusern im Mehrbettzimmer. Einige Unterkünfte verfügen über Duschen (teilweise kostenpflichtig). Am besten Crocs oder superleichte Turnschuhe mitnehmen.

Erste Nacht in der Hintergrathütte, zweite Nacht in der Zufallhütte, dritte Nacht im Rifugio Larcher, vierte Nacht im Rifugio Vioz, fünfte Nacht in der Pizzinihütte und die sechste Nacht in einem Hotel in Bormio.

Treffpunkt

Unser Bergführer erwartet Sie um 13:45 Uhr am Bahnhof Mals/Malles, Fahrplanwechsel vorbehalten. Gemeinsamer Taxitransfer nach Sulden am Ortler.

Anreise

Von Ihrem Wohnort über Zernez und den Ofenpass nach Mals im Vinschgau. Die Heimreise ab Mals ist um 16.03 Uhr geplant. Fahrplanänderung oder Programmänderung vorbehalten.

Anforderung

Auf dieser Tour bewegen wir uns auf Bergwegen, über weite Strecken aber auch im felsigen und weglosen Gelände, auf wenig unterhaltenen Bergpfaden und auf verschneiten oder blanken Gletschern. Gute Trittsicherheit und regelmässige Routine im Bergwandern sowie erste Erfahrungen auf Gletschertrekkings oder einfachen Hochtouren werden vorausgesetzt. Badeanzug/Schwimmhose für die Therme in Bormio mitnehmen.

Deine Vorbereitung

Wir gehen bis auf eine Höhe von fast 3700 m und übernachten einmal auf 3535m. Technisch ist die Trekkingtour nicht schwierig, aber die konditionellen Anforderungen sind nicht zu unterschätzen. Zur optimalen Vorbereitung empfehlen wir Ihnen, spätestens zwei Monate vor der Tour regelmässig Ihre Ausdauer zu trainieren, sei dies mit Joggen, Radfahren oder Bergwandern mit Rucksack.

Zusatzkosten

Für den Langenstein Sessellift (retour 17.-), das Rent a bike und den Taxitransfer nach Trafoi fallen zusätzliche Transportkosten von ca. Euro 120.00 an.

Reiseliteratur-Tipp

Für schöne Wanderungen in der Region empfehlen wir den Rother Wanderführer »Vinschgau«.

Durchführung

Wir informieren Sie wie folgt über die Durchführung: bei Wochenendtouren 1 Tag vor Tourenbeginn (ab 11 Uhr) und bei Mehrtagestouren 2 Tage vor Tourenbeginn (ab 17 Uhr). Wir senden Ihnen zum genannten Zeitpunkt einen Direktlink an Ihre Mailadresse. Für registrierte Benutzer sind die Last Infos zudem im Memberbereich unter 'Bevorstehende Touren' verfügbar.