Ein Einblick in das nachhaltige Energiekonzept der Kesch-Hütte und die ersten beiden Jahre eines Bergführers als Hüttenwart.

Grüezi Petra Muster

Nach dem Neubau erhielt die Kesch-Hütte im Jahr 2001 den Schweizer Solarpreis. Der Bau überzeugt durch die Nutzung von aktiver und passiver Solartechnologie für Heizung, Beleuchtung, Warmwasser und teilweise zum Kochen. Über das Jahr gesehen bedeutet dies einen Eigenversorgungsgrad von 67% der verbrauchten Energie.


Balz Dinkelacker, seit mehr als 20 Jahren im Bergführerteam Berg+Tal mit dabei, hat gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Ursula Schweizer im Sommer 2020 die Hütte als Pächterpaar übernommen. Wir sind gespannt, wie es ihnen in den vergangenen zwei Jahren in ihrem schmucken Refugium ergangen ist.


Gute Nachrichten vom Polarkreis. Auch die Nordischen Länder lockern ihre Einreisebestimmungen laufend. Wir informieren Sie an dieser Stelle, unter welchen Bedingungen Sie mit uns in den Norden reisen können – und bei welchen Reisen es noch freie Plätze gibt.


Wer schon lange davon träumt, mit seinem eigenen Pferd eine unbekannte Bergwelt zu entdecken, kann sich im März beim Vortrag von Christian Bock inspirieren lassen. Mehr dazu auch auf www.explora.ch.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.

«Kochbücher gehören nicht zu meiner Bettlektüre!»

Bergführer und Hüttenwart Balz Dinkelacker gewährt uns Einblick hinter die Kulissen der SAC Kesch-Hütte

Warum unser Bergführer und Hüttenwart auch ohne Bettlektüre gut schläft, erfahren Sie gleich aus den folgenden Zeilen. Ebenso, dass individuelle Stärken nichts mit einer althergebrachten Rollenverteilung zu tun haben. Unser Redaktor Jürg Haltmeier störte Balz grad beim Einkauf im Coop in Bergün.

Hoi Balz, liest du gerne Kochbücher?

Gute Frage (lacht), da ahne ich schon, worauf du hinauswillst. Nein, auf meinem Nachttisch liegen keine Kochbücher. Ich schlafe auch ohne Gutenachtgeschichte bestens.

Nun zum Kochen: Meine Partnerin Ursula managt den gesamten Gastronomiebereich der Hütte. Dies war auch ganz klar ihr Wunsch im Vorfeld unseres Hüttenprojektes. Ich trage die Verantwortung für die gesamte Logistik und den Unterhalt der Hütte sowie den Empfang unserer Gäste. Zusätzlich bin ich auch für das Tagesgeschäft in der Hütte zuständig. Mit dieser klaren Arbeitsteilung haben wir nur gute Erfahrungen gemacht. Hat nichts mit einer rückständigen Weltanschauung zu tun. Mehr mit unseren persönlichen Ressourcen, die wir gemeinsam in das Hüttenprojekt eingebracht haben.

Du hast lange als Sozialarbeiter und Bergführer gearbeitet. Hat dir diese Kombination bei deinem Start als Hüttenwart geholfen?

Jürg, diese Frage musste ja kommen! Ja, ich denke schon. Meine professionelle Erfahrung mit Menschen mit den verschiedensten Weltbildern hilft sehr. Ich verliere selten meine Geduld und Ruhe, um möglichst rasch auf den Punkt zu kommen. Nennt sich im «Sozi-Jargon» ein lösungsorientierter Ansatz des Problems.


Balz, du machst mich sprachlos.

Nun noch eine tiefgründige Frage: Du hast ja, bildlich gesehen, die Seite der Theke gewechselt. Vom Bergführer vor – zum Hüttenwart hinter der Theke. Was denkst du dir dazu?

Aus meiner langjährigen Erfahrung als Bergführer kann ich mich sehr gut in dessen Rolle einfühlen. Ebenso verstehe ich auch die Bedürfnisse seiner Kunden oder der Alpinisten und Wanderer im Allgemeinen. Es benötig ja meist nur eine kleine Hilfestellung oder einen handfesten Ratschlag um die Gäste glücklich zu stimmen. Wichtig ist, die Anliegen ernst zu nehmen und darauf zu reagieren. Da habe ich auch ein schönes Beispiel für deine Leserschaft. Im Sommer gibt es immer wieder Probleme mit sich lösenden Schuhsohlen. Wir haben von Lowa 10 Paar Ersatzschuhe erhalten, die wir leihweise an die betroffenen Personen abgeben können.

Was war euer Highlight und was der Tiefpunkt im ersten Jahr als Hüttenwarte?

Unser Höhepunkt war die Zufriedenheit der Gäste, die uns doch sehr überrascht hat. Wir hatten, als Einsteiger in diesem Umfang nicht damit gerechnet. Zudem wurden wir von der einheimischen Bevölkerung sehr gut aufgenommen.

Unser Tiefpunkt war im Sommer der Ausfall der gesamten elektrischen Anlage mitten in der Hochsaison. Wir mussten mit dem Generator überbrücken und die Gäste gingen mit den Stirnlampen ins Bett. Dieses Problem hatte mich echt auf Trab gehalten.

Nun noch zur Keschhütte: Was gefällt euch besonders an dieser Unterkunft?

Was uns besonders gefällt ist der Standort im Grünen. Im Hochsommer weiden hier für etwa drei Wochen auch Rinder. Auch die Architektur der Hütte strahlt viel positive Energie aus. Die Wetterlagen auf der Grenze von Mittelbünden zum Engadin sorgen zusätzlich für spannende Abwechslung. Das Energiekonzept macht uns ja echt stolz, da fühlen wir uns beinahe wie in einem Spacelab.


Was sind deine persönlichen Favoriten auf eurer Speise- und Weinkarte?

Bei uns stehen jeden Tag drei Sorten selbst gebackener Kuchen auf der Theke: Nusstorte sowie Schoko- und Fruchtkuchen. Das «Zvieriplättli» mit Käse von den umliegenden Alpen und Gems-Salsiz aus lokaler Jagd reichen wir mit Granalpin-Brot aus unserem Ofen frisch gebacken. Das lässt sich nur noch mit einem Glas Blauburgunder der Selection Joos aus Trimmis toppen.

Abends bieten wir mittlerweile regelmässig vegetarische Menüs an. So etwa die sehr beliebten Pizzoccheri mit Buchweizenmehl. Wir haben im Spätherbst testweise Äpfel und Zuckerhut im Hüttenkeller eingelagert und über Silvester verkocht. Auch hat uns ein Bekannter aus dem Engadin mit seinen Schlittenhunden und Pulka mit Frischwaren versorgt. Wir leben hier Nachhaltigkeit auch im Sinne einer lokalen Versorgung.


Welche Skitour kannst du unseren Leserinnen und Lesern besonders empfehlen?

Da empfehle ich unbedingt unseren Hausberg, den Piz Kesch. Sehr abwechslungsreich mit dem Schlussanstieg zu Fuss. Die Abfahrt anschliessend «fadengrad» über den Porchabella-Gletscher direkt unter die Hütte. In den Rinnen liegt oft Pulverschnee. Da lohnen sich die paar Minuten Gegenaufstieg zur Hütte unbedingt. Zur Belohnung dann Kaffee und Kuchen vom Buffet!

Die Saisoneröffnung steht vor der Tür. Wann werdet ihr die Hütte öffnen?

Wir waren ja schon über Silvester-Neujahr auf der Hütte. Am 12.02.22 gehen wir wieder hoch und bleiben dann bis nach Ostern oben. Wir planen, am 18.04.22 wieder nach Hause zu fahren. Wenn alles einigermassen gut geht, können wir mit etwa 1200 Wintergästen rechnen.

Wie ich bereits gesehen habe, werden Berg+Tal und deren Partnerbergschule Höhenfieber ja auch einige Male mit Ski- und Schneeschuhtourengruppen vorbeischauen, da freuen wir uns besonders darauf.

Ja Balz, wir haben auch schon gut Anmeldungen für die diversen Touren. Ich wünsche dir, Ursula und deinem Team viele angenehme, hungrige und durstige Gäste.


Auf folgenden Touren können Sie sich am Kuchenbuffet der Kesch-Hütte bedienen:

Skitour Grosse Haute Route Graubünden

Die beiden Angebote werden von unserer Partnerbergschule Höhenfieber durchgeführt:

Schneeschuhtour Bündner Haute Route
Weekend Skitour Piz Kesch 3418m

Gelockerte Einreisebestimmungen und sehr gute Schneeverhältnisse in den Nordischen Ländern

Einreisebestimmungen

Die Einreisebestimmungen sind für alle Länder gelockert worden. Geimpfte und Genesene müssen sich für Norwegen und Spitzbergen nur noch vorgängig online registrieren. Für Grönland gilt zusätzlich für Genesene eine Frist von zwei bis 12 Wochen seit Infektion.


Es liegt schon sehr viel Schnee in den von uns besuchten Regionen

In den vergangenen zwei Monaten hat es in Nordnorwegen und Westgrönland sehr viel geschneit. Wir können von besten Tourenbedingungen ausgehen.

So wie es aussieht, werden diese Regeln auch noch gelockert.

Es sind nur noch wenige Plätze für Skitourenreisen mit dem Schiff in den Norden verfügbar!

Skitouren-Kreuzfahrt Lyngen Alps, Norwegen

zum Angebot

22.04. – 29.04.2022
4 freie Plätze

SKI&SAIL in der Fjord- und Inselwelt der Lyngen Alps

zum Angebot

25.03. – 01.04.2022
3 freie Plätze

Skitourenkreuzfahrt Westgrönland

zum Angebot

12.04. – 23.04.2022
4 freie Plätze

Mit Pferden durch das wilde Herz Asiens

In seinem mehrfach preisgekröntem Vortrag erzählt Explora-Referent Christian Bock vom Klettern mit Pferden auf über 4000 Meter Höhe, von nicht enden wollenden Schneestürmen und Unfällen in eisigen Gletscherflüssen. Ab 6. März auf grosser Schweiz-Tournee.


Obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal reiten kann, kauft sich Christian Bock auf einem kirgisischen Viehmarkt sein erstes eigenes Pferd. Er belädt es mit Ausrüstung und Proviant für mehrere Monate und begibt sich mit dem Zügel in der Hand auf den Weg in die Berge.

Diese Art des Reisens fasziniert ihn so sehr, dass er schon bald darauf nach Kirgistan zurückkehrt. Im Laufe der Jahre, die er

teilweise allein in der Wildnis und teilweise mit Hirten und Jägern verbringt, wird das Land zu seiner zweiten Heimat.
Nun erzählt der Abenteurer und Fotograf Christian Bock von den Höhen und Tiefen seiner Odyssee durch menschenleere Täler, über unzählige Hochgebirgspässe, von den Beziehungen zu seinen Tieren und dem Leben mit Hirten in der zentralasiatischen Wildnis.

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Mit Bergführern unterwegs – in der Schweiz und weltweit


Unsere erfahrenen Bergführer begleiten Sie sicher in die Berge – in der Schweiz und weltweit.Entdecken Sie mit uns neue Länder und Kulturen auf unseren Skitouren- und Trekkingreisen.Gerne beraten wir Sie persönlich und helfen Ihnen, Ihre Wunschtour zu finden.