Alpinausbildung im Fokus: Der Extended Column Test – ECT |
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Die Schneebrettlawine ist die am häufigsten mit Unfällen in Verbindung zu bringende Lawinenart. Zur Entstehung müssen eine Schwachschicht innerhalb der Schneedecke und eine darüberliegende Schicht aus gebundenem Schnee vorhanden sein.
Um mögliche Schwachschichten innerhalb der Schneedecke zu lokalisieren, werden Stabilitätstests durchgeführt. Es gibt zahlreiche verschiedene Schneedeckenstabilitätstests. Dabei wird ein kleiner, freistehender Schneeblock belastet, um die Verbindung der einzelnen Schichten zu überprüfen. Der Extended Column Test (ECT) ist eine der bekanntesten und am häufigsten angewandten Techniken. In dieser bergluft Ausgabe zeigen wir dir, wie du einen ECT durchführen kannst. Der beschriebene ECT wurde am 18. Februar im Gebiet des Urnerbodens durchgeführt. |
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Viel Spass beim Lesen und wir wünschen dir eine gute Woche. |
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Der Extended Column Test – ECT |
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Der Hauptzweck von Schneedeckentests ist die Einschätzung der Schneebedingungen in einem bestimmten Gebiet, um das Potenzial für Lawinenaktivitäten zu bewerten. Diese Tests bieten wertvolle Informationen über die Schichtung innerhalb der Schneedecke, die Bindung zwischen den Schneeschichten und potenzielle Schwachstellen, die zu Schneebrettern oder anderen Lawinenarten führen können. |
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Ein Stabilitätstest hat das Ziel, das mechanische Verhalten der Schneedecke im Miniaturformat zu untersuchen. Man versucht eine «Mini-Lawine» auszulösen und beobachtet dabei, wie auslösefreudig die Schneedecke ist.
In dieser bergluft-Ausgabe erklären wir dir den Extended Column Test oder auch der erweiterte Säulentest genannt. Hierbei wird ein rechteckiger Schneeblock isoliert, der 90 cm breit und 30 cm tief ist. Der Test ermöglicht eine gute Abschätzung der Bruchinitiierung und der Bruchfortpflanzung (Ausbreitung) im oberen Teil der Schneedecke, bis zu einem Meter Tiefe. |
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Standortwahl: Wichtig für die Erstellung eines Schneeprofils und die Durchführung eines Schneedeckenstabilitätstests ist die Standortwahl. Dafür wird ein repräsentativer und vor allem sicherer (!) Ort ausgewählt. Repräsentativ im Sinne von Hangneigung (meist um 35 Grad), Exposition und Höhenlage, welche für die geplante Route oder das Gebiet relevant ist. Für die Schneehöhenmessungen wird eine Lawinensonde eingesteckt.
Schnee ausschachten: Eine senkrechte Schneewand wird ausgegraben, um die verschiedenen Schneeschichten freizulegen. Die Grösse des ausgegrabenen Bereichs hängt von den Bedingungen und Zielen der Analyse ab. Für einen ECT sollte die Fläche genügend gross sein, um einen Schneeblock mit den Abmessungen 90 x 30 Zentimeter freizulegen. |
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Block isolieren: Um den Block abzumessen, kann entweder die Schneesäge oder die Sonde verwendet werden. Sobald der Block auf den Seiten freigeschaufelt wurde, kann der hintere Teil mit Hilfe einer Reepschnur freigelegt werden.
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Belastung des Blocks und Beobachtung: Ein Schaufelblatt wird am seitlichen Rand des Blockes auf die Schneeoberfläche aufgelegt und der Schneeblock anschliessend zunehmend belastet. Man beginnt mit 10 gleichmässigen Schlägen aus dem Handgelenk, anschliessend 10 Schläge aus dem Ellbogen und am Schluss 10 Schläge aus der Schulter. Während der Belastung erfolgt die Prüfung, ob bei einer Bruchinitiierung innerhalb der Schwachschicht auch eine Bruchfortpflanzung stattfindet. Es wird erhoben, wo eine eventuelle Schwachschicht gebrochen ist, ob eine Bruchausbreitung stattgefunden hat und ob diese durch den gesamten Block (vollständiger Bruch) oder aber nur durch einen Teil des Blocks (Teilbruch) erfolgt ist.
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Interpretation der Ergebnisse |
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Für die Beurteilung der Testergebnisse sind die Belastungsstufe und das Bruchverhalten wesentlich. Nur durch die Kombination dieser beiden Kriterien können Rückschlüsse sowohl auf die Bruchinitiierung als auch auf die Bruchausbreitung getroffen werden. |
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Belastungsstufen:
0: Bruch beim Graben/ Auschneiden 1-10: Bruch bei Belastung aus dem Handgelenk 11-20: Bruch bei Belastung aus dem Ellbogen 21-30: Bruch bei Belastung aus der Schulter 31: Kein Bruch
Brucharten:
Plötzlicher Bruch (P), ganzer Block: Bruch pflanzt sich beim Schlag X durch den ganzen Block fort. Dabei ist X jener Schlag, bei dem der Bruch entsteht. P steht für «Propagation» = Bruchfortpflanzung. Teilbruch (N): Beim Schlag X entsteht ein Teilbruch. Der Bruch pflanzt sich nicht durch den ganzen Block fort. N steht für «No propagation» = keine Bruchfortpflanzung. Kein Bruch: Es war nicht möglich, einen Bruch auszulösen.
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| Bruchverhalten:
ECTN (Non-Propagating): Wenn der Block bricht, sich der Bruch aber nicht durch den ganzen Block fortpflanzt, wird dies als ECTN-Ergebnis notiert. ECTP (Propagating): Wenn ein Riss initiiert und sich quer durch den Block ausbreitet, wird dies als ECTP-Ergebnis notiert. Dies zeigt ein höheres Risiko für die Auslösung von Schneebrett-Lawinen an.
Klassierung:
Gut: ECT ohne Bruch oder ECT mit Teilbruch bei Belastungsstufe > 21 Mittel: ECT mit Teilbruch bei Belastungsstufe <= 21 oder ECT mit plötzlichem Bruch (ganzer Block) bei Belastungsstufe > 21 Schwach: ECT mit plötzlichem Bruch (ganzer Block) mit Belastungsstufe <= 21
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Die Ergebnisse unseres ECT |
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Der ECT wurde auf einer Höhe von 2600 Metern, nordseitig und oberhalb des Gemsfairenboden durchgeführt.
Das Resultat: ECTN 13 @ 320.
Was bedeutet, dass beim 13. Schlag ein Bruch in der Schwachschicht auf einer Schneehöhe von 320 Zentimetern erzeugt wurde. Dieser Bruch hat sich bei den folgenden Schlägen nicht durch den ganzen Block ausgebreitet. Die Schneedeckenstabilität wird als mittel klassiert. |
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Ostern steht vor der Tür, und wir haben eine besondere Überraschung für dich! | |
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