2-Tages-Touren unter der Woche | Interview zum Aspirantenteam von Berg+Tal: Wie funktioniert die Zusammenarbeit und welche Touren im Hochgebirge kann oder darf eine Aspirantin bereits führen?

Grüezi Petra Muster

Heute findet in Grindelwald die Eintrittsevaluation Skitechnik der Kandidaten für die Bergführerausbildung 2026 statt. Wer alle Eintrittstests besteht und während einem Ausbildungsjahr alle Module erfolgreich abschliesst, kann als Aspirant arbeiten.


Auch bei Berg+Tal stehen angehende Bergführer, also Bergführeraspirantinnen, im Einsatz. Wie funktioniert die Zusammenarbeit und welche Touren im Hochgebirge kann oder darf eine Aspirantin bereits führen? Auf diese und weitere Fragen gibt Fabian Bietenhader, Leiter des Berg+Tal-Bergführer- und Aspirantenteams, im Interview Antwort. 


Erfahren Sie in dieser Fernsicht-Ausgabe zudem, welchen lang gehegten Kundenwunsch wir ab Februar erfüllen.


Freuen Sie sich auf einen spannenden Einblick hinter die Kulissen von Berg+Tal.

*Wir verwenden jeweils die männliche oder weibliche Form, meinen damit aber immer die Aspirantinnen und Aspiranten sowie Bergführerinnen und Bergführer.

Vom Aspiranten zum Gipfelstürmer: Der Weg ins Bergführer-Team

Im Gespräch gibt Fabian Bietenhader Einblick in die Zusammenarbeit mit den Bergführer-Aspiranten und deren Qualifikationen.

Der Weg zum Bergführer führt nicht nur über Gipfel und Gletscher, sondern auch durch ein starkes Netzwerk. Die Zusammenarbeit mit einer Bergsportschule wie Berg+Tal ist dabei ein entscheidender Baustein: Sie bietet wertvolle Praxiserfahrungen, Zugang zu spannenden Touren und ein unterstützendes Team – der perfekte Start in ein abwechslungsreiches Berufsleben am Berg.

«Die Aspiranten und Aspirantinnen haben echt was auf dem Kasten. Sie sind überaus motiviert und machen in vielen Bereichen mindestens eine gleich gute Arbeit wie der fertige Bergführer.»


Fabian Bietenhader, stellvertretender Geschäftsleiter, verantwortlich für das Bergführerteam und seit mehreren Jahren selbst als Bergführer auf Berg+Tal-Touren unterwegs

Mit Fabian unterwegs

Die Ausbildung und der Aspirantenkurs

Was ein Alpinist mitbringen muss, der die Ausbildung zum Bergführer angehen möchte, haben wir unten in den Infoboxen dargestellt. Kann die Bergführerkandidatin nach bestandener Eintrittsprüfung bereits zu Berg+Tal ins Aspirantinnen-Team kommen?

Nein. Zuerst durchlaufen die Kandidaten den einjährigen Aspirantenkurs. Dieser besteht aus diversen Modulen in allen Bergsportdisziplinen. Erst nach erfolgreichem Abschluss dieser Module erhält der Kandidat den Aspirantenausweis und ist berechtigt, der Tätigkeit als Bergführeraspirant nachzugehen.


Und wie geht es weiter für jene, die den Aspirantenausweis erlangt haben?

Wir laden die Aspiranten an eine kurze Infoveranstaltung ein. Wir stellen Berg+Tal und Höhenfieber vor und erklären, wie die Zusammenarbeit mit einer Bergsportschule abläuft und geben Tipps zur Selbstständigkeit: Wie organisiert man sich als Aspirant, wie kommt man zu seinen Aufträgen, welche Möglichkeiten gibt es. In der Ausbildung ist vieles aufs klassische Bergführer-Bergsteigen ausgelegt, also der Privatgast mit seinem Bergführer. Wir erklären den Aspirantinnen, dass die Bergsportschule ein wichtiger Partner sein kann. Sie gibt einem Anschluss an ein Team und ermöglicht den Austausch mit anderen Bergführern oder Aspiranten. Die Alpinschule bietet den Anwärtern einen guten Start ins Berufsleben als zukünftige Bergführer.

Zusammenarbeit mit der Alpinschule Berg+Tal

Wie kommt ein Aspirant ins Berg+Tal-Team?

Alle, die Interesse haben, können mit uns zusammenzuarbeiten. Bisher war es so, dass einige Aspiranten das Arbeiten bei einer Bergsportschule einfach mal ausprobiert haben. Die einen fanden es super, bei anderen kristallisierte sich heraus, dass das Gruppenbergsteigen nichts für sie ist. Wenn die Zusammenarbeit gut angelaufen ist, hat sich diese intensiviert. Häufig sind diese Aspirantinnen dann als Bergführerinnen ins Kernteam gekommen. Diese Möglichkeit bieten wir nach wie vor.

Neu haben wir zudem das Aspiranten-Team ins Leben gerufen, um den genannten Prozess etwas zu beschleunigen. Wir wollen gezielt mit einer Handvoll Aspiranten in einen intensiveren Kontakt treten, einen engeren und persönlicheren Austausch pflegen und interessante Praktikumstage bieten. Und natürlich den Anschluss an ein Bergführerteam. 

Aktuell sind 3 Aspiranten (siehe Bild) im Team. Das Ziel der engen Verbindung ist es, dass die Zusammenarbeit über die Ausbildungszeit hinaus bestehen bleibt. 


Welchen Mehrwert hat ein Team-Aspirant neben dem Zugang zu Jobs am Berg und dem Anschluss an ein Bergführerteam?

Ein Hauptproblem für Aspiranten ist es oft, dass sie auf eine ausreichende Anzahl Praktikumstage mit anspruchsvollen Skihochtouren kommen.

Wir wollen unseren Team-Aspiranten diese Möglichkeit bieten und teilen sie gezielt auf ausgewählte Touren ein. Es sind klassische, anspruchsvolle Skihochtouren und super Führungstouren: 

Skitour Finsteraarhorn und Skitour Dufourspitze

Auf diesen Touren sind wir zu sechst unterwegs, 1 Bergführer, 1 Aspirant und je 2 Gäste. Wir verkaufen die Plätze der beiden Skihochtouren zum Vorzugspreis und bieten gleichzeitig interessante Praktikumstage. Bergführer und Aspirant werden wie gewohnt entlöhnt für diese Einsätze.

zum Berg+Tal-Team

Unterwegs mit einem Bergführeraspiranten

Dürfen Bergführeranwärter:innen mit Aspirantenausweis schon eigenständig Gäste durch die Berge führen?

Es ist klar reglementiert, welche Touren ein Aspirant alleine ohne Bergführer vor Ort führen darf. Dabei gibt es im Rahmen des Bergsteigens mit einer Alpinschule zwei Arten:


Indirekte Aufsicht: Es sind technisch sehr einfache Skitouren und Sommertouren über Gletscher sowie Kletterkurse, die ein angehender Bergführer alleine mit Gästen leiten darf im Auftrag von einer Bergsportschule oder einem Bergführer. Berg+Tal und Höhenfieber sind hier defensiv aufgestellt. Aspiranten führen bei uns im Rahmen der indirekten Aufsicht vor allem Gletscherwanderungen, Lawinen- und Skitechnikkurse sowie technisch sehr einfache Hochtouren und Schneeschuhtouren. Der Tourencoach ist die Ansprechperson, es findet ein Briefing vor und nach der Tour statt. Bei Unklarheiten während der Tour kann die Aspirantin jederzeit mit dem Tourencoach Rücksprache nehmen.


Direkte Aufsicht: Ein Bergführer ist auf derselben Route unterwegs. Bei den Alpinschulen ist dies bei Doppelgruppen der Fall, wobei der Aspirant eine zweite Seilschaft führt.

Praxiserfahrung und Herausforderungen

Wie arbeiten Bergführeraspiranten und erfahrene Bergführer bei Berg+Tal zusammen, und welchen Stellenwert hat der Austausch innerhalb des Teams?

Ich sehe es als riesigen Mehrwert für beide Seiten, auch für den Bergführer! Die Aspiranten sind auf dem neusten Stand betreffend technische Anwendungen und Neuerungen in der Lehrmeinung. Unterwegs als Bergführer konnte auch ich schon einiges von den Aspiranten lernen. Es ist eine Chance, auf aktuellem Wissensstand und am Ball zu bleiben. Natürlich neben dem Lernen in den offiziellen Weiterbildungskursen für Bergführer.

Der Aspirant kann viele Dinge in erster Linie bei uns, beim Führen von Gruppentouren lernen: Gruppenorganisation, Sozialkompetenz, der Umgang mit unterschiedlichen Gästen und mit einer Gruppe am Berg.


Welche Situationen stellen aus deiner Sicht für angehende Bergführer die grössten Herausforderungen dar?

Alle die den Bergführerberuf erlernen, machen dies aus tiefster Leidenschaft fürs Bergsteigen. Es ist faszinierend, wie die jungen Leute frisch ab Presse für die Berge brennen. Das Hobby zum Beruf zu machen ist eine riesige Chance, hat aber auch seine Tücken: Zum einen muss ich aufpassen, dass ich mein Hobby nicht verliere. Zum anderen ist es herausfordernd, sich den Lebensunterhalt mit dem Bergführer-Beruf zu finanzieren. Und ein Berufsmodell zu finden, das über die nächsten Lebensphasen hin funktioniert. Ohne Familie mit 25-30 ist es der perfekte Job, du kannst deine Leidenschaft ausleben und verdienst noch Geld dabei. Wenn eine Familie hinzukommt, ist es sehr herausfordernd und dies ist der Punkt, bei welchem einige Bergführer ihre Tätigkeit am Berg reduzieren.


Was möchtest du zum Schluss noch festhalten?

Die Aspiranten und Aspirantinnen haben echt was auf dem Kasten. Sie sind überaus motiviert und machen in vielen Bereichen mindestens eine gleich gute Arbeit wie der «fertige Bergführer».

Voraussetzungen für die Anmeldung zur Bergführerausbildung

Das Mindestalter für die Ausbildung beträgt 18 Jahre. Eine umfassende Erfahrung im alpinen Gelände ist unabdingbar. Dazu gehören Touren im Hochgebirge: Hochtouren, Skitouren, Freeriden, Sportklettern, Eisklettern sowie Trekkings. Ebenfalls ist Erfahrung in anspruchsvollen Nordwänden Voraussetzung. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Nachweis von rund 70 anspruchsvollen Ski-, Hoch- und Klettertouren.

Weitere Infos dazu: Ausbildung zum Bergführer in der Schweiz | Schweizer Bergführerverband

Anforderungen an die Bewerber für die Bergführerausbildung

Physische und psychische Belastbarkeit sind Grundvoraussetzungen, da die Tätigkeit im alpinen Gelände oft extreme Herausforderungen mit sich bringt. Mindestens drei Jahre aktive Praxis im Sommer- und Winterbergsteigen mit den dazugehörigen Techniken sind notwendig.

Neben den technischen Fähigkeiten sind auch soziale Kompetenzen gefragt. Pädagogisches und didaktisches Geschick erleichtern es, Wissen und Sicherheit zu vermitteln. Fremdsprachenkenntnisse sind wichtig, um mit einer internationalen Gästeschar umgehen zu können.

Anspruchsvolle Skihochtouren mit Bergführer & Aspirant

Skitour Finsteraarhorn

Superlative sind subjektiv, das wissen wir. Bis auf diese hier: Das Finsteraarhorn, höchster Gipfel der Berner Alpen, ist und bleibt ein erklärtes Traumziel für jeden Skitourenfahrer. Ganz objektiv betrachtet. Mit 2 Übernachtungen in der SAC Finsteraarhornhütte.

Details & Buchung

Skitour Dufourspitze

Diese anspruchsvolle hochalpine Besteigung der Dufourspitze 4634m unternehmen wir ab der Monte-Rosa-Hütte. Das Top of Switzerland in den Walliser Alpen bietet neben einer grandiosen Aussicht auf den gesamten Alpenraum auch eine berauschende Abfahrt in idealem Skigelände.

Details & Buchung

Seit Kurzem buchbar: 2-Tages-Touren unter der Woche

Die Weekday-Touren sind Skitouren, Hochtouren und Gletscherwanderungen von Montag-Dienstag oder Donnerstag-Freitag

Auf vielseitigen Kundenwunsch hat unser Produktemanager 2-tägige Skitouren unter der Woche ins Leben gerufen. Zudem haben wir das Angebot der Sommertouren von Montag-Dienstag und Donnerstag-Freitag stark ausgebaut. 


Den 2-Tages-Touren werden Sie auf unserer Webseite an verschiedenen Stellen unter folgendem Icon begegnen:

Die Weekday-Touren sind das perfekte Angebot für alle, die 2-Tages-Touren bevorzugen und wochentags die Ruhe in den Bergen geniessen möchten. 


Im Winter sind dies 10 Skitouren während den Monaten Februar bis April. Sind Sie dabei? Wir sind unter anderem unterwegs auf der Skitour Wildhorn, Skitour Gemsfairen-Clariden, Skitour Allalinhorn-Strahlhorn oder Skitour Äbeniflue-Lötschenlücke.

Weekday-Touren

Kletterzentrum Gaswerk: Winterzeit = Trainingszeit!

Hast du Projekte für die nächste Saison am Fels? Jetzt noch Kraft aufbauen, an der Technik feilen, und dein Ziel rückt in Griffweite. 

In unseren Technik- und Trainingskursen übst du kraftsparendes Klettern und wir unterstützen dich mit Tipps für effizientes und motivierendes Training. 
Die Kurse kannst du in der Kletterhalle deiner Wahl buchen:

- Wädenswil

- Greifensee

- Schlieren

Technik- und Trainingskurse

Fernsicht

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Mit Bergführern unterwegs – in der Schweiz und weltweit


Unsere erfahrenen Bergführer begleiten Sie sicher in die Berge – in der Schweiz und weltweit. Entdecken Sie mit uns neue Länder und Kulturen auf unseren Skitouren- und Trekkingreisen. Gerne beraten wir Sie persönlich und helfen Ihnen, Ihre Wunschtour zu finden.

Fb Ig Yt

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Berg + Tal AG Alpinschule
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